Entweder / Oder – die Kunst der richtigen Entscheidungen
Ich schreibe hier aus absolut persönlicher Erfahrung und stundenlangem Abwiegen verschiedener Alternativen, Pro und Contra Listen schreiben, Bekannte um deren Meinung bitten, wieder zurückgehen zur ersten Alternative, um dann doch wieder die andere in Erwägung zu ziehen. Entscheidungen zu treffen, und ich spreche hier noch gar nicht davon unbedingt die richtige treffen zu wollen, ist anstrengend, kostet wahnsinnig viel Energie und kann durchaus auch zur Belastung werden. Die Betonung liegt hier allerdings in der Tat auf dem Wörtchen kann, denn es wird nur all jenes zur Belastung und Anstrengung, wenn wir es so empfinden und zulassen, dass unsere Gedanken ein Gefühl der Unfähigkeit, des Gefangenseins, des sich einfach nicht entscheiden können, produzieren.
Wie schaffe ich es, Entscheidungen zu treffen?
In erster Linie geht es einmal darum, wieder das Gefühl zu bekommen, sehr wohl Entscheidungen treffen zu können und das kann durchaus im kleinen Rahmen beginnen, indem du beispielsweise im Restaurant einfach isst, worauf du Lust hast und nicht darauf wartest, was andere essen, um dann einfach das gleiche zu nehmen. Oder auch indem du bei „kleineren“ Entscheidungen, die vielleicht deiner Familie oder deinem Partner gar nicht so wichtig sind, wieder das Zepter in die Hand nimmst und Entscheidungen triffst. So merkst du schnell, dass die Verallgemeinerung „Ich kann keine Entscheidungen treffen“ einfach nicht stimmt, denn das kannst du sehr wohl.
Warum von einer Entscheidung nicht unser ganzes Leben abhängt
Wir glauben oft, dass von Entscheidungen unser ganzes Leben abhängt und wir im Nachhinein nichts mehr daran ändern können – ein Irrglaube, denn alles im Leben ist veränderlich. Möglicherweise nicht mehr in den Ursprungszustand, aber dennoch veränderlich. Generell ist Vorsicht geboten, wenn dein Gehirn Worte wie „immer“ oder „ausnahmslos“ produziert, denn du kannst jederzeit adaptieren, verändern, deine Meinung ändern – du musst dich einfach nur trauen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir Entscheidungen besonders schwerfallen, wenn die geistig-rationale Ebene nicht mit der emotionalen Ebene übereinstimmt, dh wenn ein innerlicher Kampf zwischen vermeintlicher Vernunft und tiefem Gefühl entsteht. Ich möchte daher meine Erfahrungen mit dir teilen, wie du wieder Entscheidungen treffen kannst, die einerseits rational vertretbar sind und sich andererseits richtig anfühlen.
Es ist ganz einfach – die Kunst, richtige Entscheidungen zu treffen
- Nimm dir Zeit, um genau hinzusehen, und zwar auf beiden Ebenen. Was sagt mein Verstand und was sagt mein Herz? Stell dir beide vor dir sitzend vor – wähle den Abstand, eine Form, eine Farbe und male dir bildhaft aus, dass dein Verstand bzw. dein Herz vor dir sitzen. Begegne beiden mit einer offenen, empathischen Haltung – sie wollen dich beide beschützen und verdienen somit einen respektvollen Umgang. Und auch wenn dir die Vorstellung widerstrebt, deine Gedanken oder Emotionen vor dir sitzend zu sehen und ihnen offen zu begegnen, lohnt es sich, diesem Experiment eine Chance zu geben. Denn du wirst auf diese Art und Weise sehr schnell erkennen, dass du selbst, weder das eine noch das andere bist und dich die vermeintliche EntscheidungsUNfreude nicht zu einem schlechteren oder unfähigeren Menschen macht. Beide wollen gesehen und gehört werden – wegschieben funktioniert nicht nur bei Entscheidungen nie. Vielleicht fallen dir auch Parallelen zwischen den beiden auf. Haben vielleicht beide ein Sicherheitsbedürfnis oder möchten beide, dass du dein Potential lebst? Schau ganz genau hin, was dir dein Gehirn und dein Herz sagen wollen und gib Ihnen das Recht gesehen zu werden.
- Im Zweifel entscheidet das Herz bzw dein Bauch. Der Verstand kann sich so ziemlich alles zurechtlegen und pro und contra Argumente für jede Situation finden. Das Herz hingegen leidet, wenn es übergangen und nicht gesehen wird. Beginne damit bei kleineren Entscheidungen immer zuerst auf deinen Körper zu achten. Wie ist deine Körperhaltung? Wie deine Stimme? Welches Gefühl hast du in der Herz- und Bauchgegend? Und versuche dann zu bemerken, wie dein Kopf eventuell etwas ganz anderes sagt, um dann ganz bewusst dem ersten Impuls zu folgen und auf dein Herz bzw. deinen Bauch zu hören. Ich versuche Entscheidungen immer so zu treffen (vor allem dann, wenn es nicht um lebenswichtige Entscheidungen geht) und ich kann dir sagen, dass es ein Booster für deinen Selbstwert ist. Du kannst entscheiden, und zwar sowas von gut!
- Hast du das Gefühl, dass deine Entscheidung eine schwerwiegende ist und womöglich doch große Auswirkungen auf dein Leben hat? Dann schlüpf in die Rolle beider Alternativen und mal dir in bunten Farben aus, welche Folgen diese Entscheidung für dich hätte. Du brauchst nichts aufzuschreiben – nimm dir zwei Blatt Papier – eine für Option A und eine für Option B. Stell dich auf die erste Option und frage dich „Welcher Mensch bin ich in dieser Option?“ – Was macht mein Leben dadurch bunter? Was macht mir Freude? Wie sehe ich mich? Gefällt mir, was ich sehe? Mach dann das gleiche mit Option und B und höre wieder ganz genau hin, was dein Körper „sagt“. Wo hast du das bessere Gefühl?
- Eine humorvolle und doch sehr hilfreiche Methode ist es, einfach klassisch eine Münze zu werfen. Gib jeder Seite eine Option und wirf sie. Jeder kennt den Impuls, dass er bei einer bestimmten Variante unbedingt nochmal würfeln möchte. Et voila, da hast du deine Entscheidung. Ganz egal, welche Seite du gewürfelt hast, du nimmst jene Option, bei der du nicht nochmal würfeln würdest.
Brauchst du Unterstützung?
Ich helfe dir gerne dabei, Entscheidungen mit voller Überzeugung zu treffen. Ein frischer Blick von außen und ein paar Trainingstools und du wirst wieder selbstbestimmt und voller Tatendrang leben.
Befreie dich und komm in deine Kraft
Deine Sabine
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