Hin zu statt weg von
Wir alle wissen meist besser, was wir nicht wollen, beschäftigen uns aber selten mit jenen Dingen, die uns Freude machen. Ein Prinzip aus dem Mentaltraining ist es, sich vermehrt wieder jenen Aspekten des Lebens zu widmen, die wir gerne machen, also den Gedanken von „hin zu“ zu kultivieren und den Fokus vom Negativen auf das Positive zu lenken.
Weißt du beispielsweise, dass du im Job ganz bestimmt nicht mehr:
– im Büro arbeiten möchtest
– mit Zahlen zu tun haben möchtest
– weit pendeln möchtest
– gefühlt am Stand stehen möchtest
oder in privaten Situationen nicht mehr:
– unzufrieden in deiner Beziehung sein möchtest
– dich um den Haushalt kümmern möchtest
– den Müll rausbringen möchtest
– jeden Tag den Garten gießen möchtest
Dann Frage dich stattdessen ganz bewusst, was du wirklich möchtest oder anders formuliert, wohin du gehen bzw. wohin du dich entwickeln möchtest.
Es ist vielleicht die wichtigste Frage deines Lebens. Was möchte ich?
Wir sind so darauf konditioniert sehr gut zu wissen, was wir nicht möchten, dass wir oft Schwierigkeiten mit der Formulierung von positiven Zielen und Erwartungen haben.
Die gute Nachricht, und die kann nicht oft genug wiederholt werden, ist jedoch, dass sich dein Gehirn immer verändern und weiterentwickeln kann.
Stell dir vor, du betrachtest einen Weihnachtsmarkt aus der Vogelperspektive. Es hat in der Nacht ordentlich geschneit und am Morgen danach sind keinerlei Wege erkennbar (das gleicht deinem Gehirn, als du auf die Welt gekommen bist). In relativ kurzer Zeit wird der erste Weg sichtbar, nämlich jener, der von der Straße zur Punschhütte führt. Langsam, aber stetig wird der Weg immer deutlicher und niemand versucht mehr durch den meterhohen Schnee zu gehen – jeder wird nachvollziehbarerweise jenen Weg nehmen, der am wenigsten Aufwand bedeutet. Und genau so funktioniert auch dein Gehirn. Es geht bevorzugt jene Wege und Abkürzungen, die am angenehmsten sind und der eigenen Gewohnheit am meisten entsprechen. Willst du neue Wege gehen, so ist das möglich, Anfangs allerdings auch ziemlich anstrengend.
Hin zu – überlege dir, was du gerne machst und was du statt der derzeitigen Situation möchtest.
Ich möchte weg von…… und hin zu.
Neue Formulierungen für ein neues Mindset
Im Beruf kann das beispielsweise bedeuten:
Ich möchte weg vom Büroalltag, ich möchte nicht jeden Tag stundenlang vor dem PC sitzen, stattdessen möchte ich mehr draußen sein, die Welt sehen, mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommen und mich mit ihnen austauschen. (vielleicht ist es mit diesem Wissen eine Überlegung wert, sich beispielsweise für einen Job im Außendienst zu bewerben)
Auf den Privatbereich umgelegt kann es bedeuten:
Ich möchte nicht mehr in einer unglücklichen Beziehung leben, ständig alles hinterherräumen und keinen Dank dafür bekommen; um diesen Zustand zu ändern oder einen Versuch zu wagen, möchte ich mehr Vorschläge für Unternehmungen machen, einen Putzplan im Haushalt einführen, der für Beide okay ist, einmal im Monat mit meinem Partner Essen gehen, um wieder vertrauert miteinander zu werden etc.
Übung macht den Meister
Selbstverständlich sind derlei Maßnahmen kein Garant dafür, dass deine Jobsituation von jetzt auf gleich anders ist oder sich deine Beziehung um 180 Grad dreht, aber deine Denkweise verändert sich. Du wirst auf manche Dinge vielleicht anders oder gar nicht reagieren, einfach, weil du weißt, was dir wichtig ist und was du erreichen möchtest.
Dein Fokus liegt auf den positiven Dingen und genau das ist das Ziel vom „hin zu“ Denken.
Befreie dich und komm in deine Kraft.
Deine Sabine
Toller Artikel!
Vielen Dank für die Inspiration!
Vielen Dank, Kathi. Freut mich, dass dir der Beitrag gefällt.