Lebensbejaher vs. Lebensverneiner – wer bestimmt dein Innenleben?
Jeder kennt innerliche Zwiegespräche – pro und kontra, gut und schlecht, ja und nein. In uns schlagen definitiv mehrere Herzen, meist jedoch sind es zwei die ganz präsent sind und die sich als Lebensbejaher und Lebensverneiner bezeichnen lassen. Es ist eine grundsätzliche Frage, wie man zum Leben steht und ob man Situationen annehmen kann, oder dagegen ankämpft.
Du kannst die Situation oft nicht ändern, aber du kannst dich immer ganz bewusst dafür entscheiden, wie du ihr entgegentrittst.
Dieser Zugang von Viktor Frankl hat mich zutiefst berührt und auch gezeigt, dass, wenngleich nicht immer alles eitel Wonne ist, man eines nie verlieren kann, seine grundsätzliche Einstellung zum Leben und zum Umgang mit für uns schwierigen Situationen.
Was bist du? Lebensbejaher oder Lebensverneiner?
Die Welt ist nicht schwarz-weiß und so würde es überraschen, wenn du auf obige Frage eine eindeutige Antwort geben könntest. Klar würden die meisten von uns sagen „Ich bin definitiv lebensbejahend – ich liebe das Leben“ und dennoch wage ich zu behaupten, dass sich gerade in emotional schwierigen Zeiten beide Stimmen zu Wort melden.
Die Frage ist somit nicht, ob du ein Lebensbejaher oder – verneiner bist, sondern wie du mit beiden Stimmen umgehst. Gefühle sind zum Fühlen da und so gilt auch für die beiden innerlichen Stimmen des Ja und Neins zum Leben, dass beide gehört werden wollen. Alles, was wir vertuschen, übertünchen, wegschieben wollen wird größer und größer und verschafft sich auf andere Art und Weise Gehör. Umso wichtiger, sich bewusst den beiden Positionen zu stellen.
Beginne mit dem Lebensverneiner
Yes, das Unangenehme immer zuerst. Lass ihn innerlich sprechen und spür vor allem gut hinein, warum Dinge nicht klappen werden, warum die Situation mit einem Menschen sich nicht bessern wird, warum du allen Grund dazu hast, unglücklich zu sein, zu streiten, zu hadern etc. Lass den Lebensverneiner sprechen und bemerke was körperlich passiert. Womöglich spürst du ein Gefühl der Kälte, der Einsamkeit, der Trennung in dir aufkommen. Vielleicht fällt dir auf wie sich dein Körper versteift und deine Atmung flacher wird. Negative Emotion = negative körperliche Reaktion. Dennoch ist es wichtig hinzusehen und sich dann ganz bewusst dem Lebensbejaher zu widmen.
Was sagt der Lebensbejaher?
Lehn dich zurück, atme tief in den Bauch ein, entspanne deine Körpervorderseite und dann versuch den Lebensbejaher zu hören. Seine Stimme ist meist leiser, als die ach so präsente Stimme des Lebensverneiners – dennoch hör gut hin, was spricht dafür, das Leben zu bejahen und Situationen anzunehmen. Möglicherweise sagt der Lebensbejaher Anfangs nichts – vielleicht spürst du aber ein Gefühl der Wärme, der Entspannung, der Ruhe – ein Gefühl, dass dich wieder mehr mit dir verbindet und dir Kraft gibt. Vielleicht meldet sich der Lebensbejaher erst mit der Zeit und sagt Dinge wie „Mach dir keine Vorwürfe, es ist okay.“ „Gönn dir einen Moment der Pause, es wird dir bald besser gehen.“ „Du darfst so sein, wie du bist.“ und das wichtigste „Sei nicht streng mit dir.“
Triff eine bewusste Entscheidung!
Wer soll das Zepter in der Hand haben und deinen Lebensweg prägen? Möchtest du immer vorsichtig, zurückhaltend, vielleicht sogar passiv sein oder möchtest du gestalten, aktiv am Leben teilnehmen, deine eigene Geschichte schreiben? Du ziehst an, was du ausstrahlst und womöglich entscheidest du dich nicht jeden Tag für den Lebensbejaher, vielleicht aber, gibst du ihm immer wieder den Vorrang.
Befreie dich und komm in deine Kraft.
Deine Sabine
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