Mara – die Stimme, die dich klein hält
Sehr wahrscheinlich ist dir der Begriff von Mara noch nicht untergekommen und dennoch bin ich mir sicher, dass auch du schon Berührung damit hattest. Mara klingt wie ein seltener, schöner Mädchenname, hat aber in der buddhistischen Welt eine gänzlich andere Bedeutung. Denn Mara steht übersetzt für Unheil und somit für all jenes, das deinem persönlichen Glück entgegenwirkt.
Im übertragenen Sinne ist Mara die Stimme in deinem Kopf, die dich klein hält und dich immer darauf hinweist, was nicht gut gelaufen ist, oder noch deutlich Luft nach oben hat. Es macht dich also meist unsanft und wenig subtil auf deine Makel aufmerksam – seien diese körperlicher oder mentaler Natur.
Ein Beispiel gefällig?
Nach einem gelungenen Vortrag zum Thema „Mentaltrainingstools für den beruflichen Alltag“ erhielt ich durchaus positives Feedback – alle Teilnehmer konnten sich für die vorgestellten Inhalte und Tools begeistern und ich sah in viele freudige Gesichter. Eigentlich ein Grund, um zufrieden mit sich zu sein und sich lobend auf die Schulter zu klopfen und zu sich selbst zu sagen „Hast du gut gemacht – sei stolz auf dich“. Doch meist kommt in genau solchen Momenten Mara zum Vorschein und schmälert das eben noch freudige Ereignis binnen Sekunden. Mara äußert sich mitunter wie folgt: „Naja, um ehrlich zu sein, ist dir das bei der Vorbereitung ein bisschen besser gelungen – irgendwie war es flüssiger und den einen Teil hast du ja gar nicht gemacht.“
Et voila – ein Satz, ein Gedanke, ein negativ gefärbtes Resümee und schon ist sie dahin, die Zufriedenheit über das eigene Werk und das positive Feedback der Teilnehmer. Mara, als Stimme, die uns klein hält und immer auf das Negative hinweist, schafft es, den Fokus auf Kleinigkeiten zu lenken, die vielleicht nicht optimal verlaufen, aber auch null relevant sind.
Mara weiß immer, wie es noch besser und noch perfekter gegangen wäre. Es pusht also unseren Perfektionismus ins Unermessliche. Kurzum, Mara nimmt uns die Freude, die wir auf ganzer Linie verdienen (sowohl mental, als auch körperlich spürbar) und die das Leben so lebenswert macht.
Wie kann ich mit Mara umgehen?
Das wichtigste vorweg, Mara wird immer da sein und auch immer bleiben. Möglicherweise tritt das Phänomen seltener in Erscheinung, aber grundsätzlich sei dir sicher, dass es in manch unerwarteter Situation wieder auftritt. Die gute Nachricht ist aber, dass du Mara jederzeit enttarnen und somit auch entmächtigen kannst.
3 Schritte, um dich von Mara zu befreien
– Sei dir darüber bewusst, dass du selbst nicht Mara bist und auch nichts damit zu tun hast. Mara ist eine von vielen Varianten deiner Persönlichkeit, aber du selbst bist nicht Mara! Es ist daher wichtig, dich nicht mit den Gedanken in deinem Kopf zu identifizieren, sprich nur weil jemand sagt, dass etwas auch besser gegangen wäre, heißt das noch lange nicht, dass das Gesagte auch stimmt!
– Tritt Mara in Erscheinung und sagt beispielsweise „Na, das hast du aber schon mal besser gemacht“, ist es wichtig zu erkennen, dass es Mara ist und das auch mit „Mara, ich sehe dich.“ oder „Mara, ich weiß, was du mit mir machst“ gedanklich auszusprechen.
– Dieser Prozess hilft dir dabei, dich von negativen Gedanken zu befreien und dich vor allen Dingen von ihnen zu distanzieren.
Wichtig: Es geht dabei nicht um Schönfärberei, sondern um ein Erkennen, ein bewusstes Wahrnehmen und um einen wohlwollenden Bezug zu sich selbst.
Denn eines steht fest – DU BIST DEFINITIV GUT GENUG!!!!!!
Befreie dich und komm in deine Kraft.
Deine Sabine
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